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Schon mal über den Plastikgehalt deiner selbstgenähten Kleidung nachgedacht? Ehrlich gesagt, habe ich das bisher nicht getan, obwohl ich als Mitbesitzerin eines plastikfreien Onlineshops mich eigentlich täglich mit dem Thema beschäftige. Irgendwie habe ich es als unausweichlich angesehen, dass fast alle Stoffe Elasthan enthalten, Nähgarn aus Polyester ist und Knöpfe aus Plastik. Und dass meine Kleidung somit nicht komplett biologisch abbaubar ist. Genau damit wollte sich Maren von Siebenblau nicht abfinden und hat in den letzten Monaten jedes Fitzelchen Plastik aus ihrem Biostoffladen verbannt. Bereits vor 12 Jahren war sie Vorreiterin als erster reiner Biostoffladen Deutschlands und man kann nur hoffen, dass wieder viele diesem Beispiel folgen. Ich finde diese Philosophie super und habe mich sehr gefreut, dass ich den Strickjersey in dunkelbordeaux vernähen durfte. Übrigens ist der Stoff diese Woche auch um 20% reduziert ;).

Auf jeden Fall hat es mich zum Nachdenken angeregt und mir ist beim Nähen des Cardigans aufgefallen, wie viel Plastik doch noch in meiner selbstgenähten Kleidung steckt. Gerade bei farblich exakt passenden Knöpfen oder Garnen wird es schwierig. Ich habe mich daher für Knöpfe aus Steinnuss in der Kontrastfarbe anchor entschieden. Es gibt zwar mittlerweile auch Nähgarne aus 100% Biobaumwolle, aber mit 32 Farben ist die Auswahl leider begrenzt und für mich als Perfektionistin nicht passend genug. Als Nähgarn habe ich dann doch ein Polyestergarn aus meinem Fundus verwendet. Dazu kamen noch die Overlockgarne aus Polyester und ein kleines Stück Vlieseline, was ja auch aus Kunstfaser besteht. Ganz klappt es noch nicht mit dem plastikfreien Nähen, aber ich werde auf jeden Fall in Zukunft versuchen, wo möglich, darauf zu achten und Alternativen zu verwenden. Als Schnitt habe ich den Marlo Sweater von True Bias gewählt, den ich schon seit langem ausprobieren wollte. Gerade, wenn man nicht stricken kann, ist es schwierig eigene Sachen aus Strick herzustellen, die nicht so selbstgemacht aussehen. Da der Schnitt überall Bündchen verwendet, finde ich, dass er eine tolle Alternative zu Selbstgestricktem ist.

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OUTFIT

Cardigan: selbstgenäht, True Bias Marlo Sweater
Midirock: selbstgenäht, Schnitt Nr. 114 Burdastyle 05/2020
Beret: Zara, 2nd Hand via Momox Fashion
Tasche: 3.1 Phillip Lim (2nd Hand via Soeur Berlin)
Stiefeletten: Ricosta, 2nd Hand via Momox Fashion

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[stextbox id=“grey“]Schnitt: True Bias Marlo Sweater

Schwierigkeit: ●●○○○

Größe: 4 (normalerweise nähe ich Größe 36)[/stextbox]

Materialien:

Schnittmodifikation: Ich habe keine Veränderungen vorgenommen. Auch für die nächste Version würde ich nichts ändern.

Fazit: Bei der Auswahl der richtigen Größe habe ich mir ein bisschen schwer getan, da meine Maße über 3 Größen von Größe 4 bis 8 reichten. Am Ende habe ich mich für die kleinste Größe entschieden, da die Fertigmaße mehr als ausreichend waren und ich den Cardigan nicht ganz so oversized haben wollte. Das Nähen ging wirklich super schnell und die Anleitung und Schnittteile lassen nichts zu wünschen übrig. Ich habe bis jetzt noch keinen Schnitt gehabt, bei dem es eigene Schnittteile für die Vlieseline und die Knopfposition gab, aber es erleichtert einem wirklich das Nähen. Da ich nicht stricken kann, bin ich sehr glücklich über den fertigen Cardigan und es war mit Sicherheit nicht der Letzte!

Der Stoff und die Knöpfe wurden mir im Rahmen einer Kooperation von Siebenblau kostenfrei zur Verfügung gestellt. Alle Meinungen sind meine eigenen.